Wie immer freute ich mich auf den Aufenthalt im Studentenhaus in Ecuador. Der Einsatz fordert, aber tut mir extrem jedesmal gut.
In Quito begrüsste mich Byron und wir konnten 2 Tage in der Stadt verweilen um noch weitere Einkäufe für das Studentenhaus PAKASHKA-SACH zu besorgen.
Doch am Reisetag, voll bepackt, erreichte uns die unangenehme Botschaft, dass es Strassenblockaden um unser Reiseziel, Tena, gibt.
Die Regierung plant den Bau eines Grossgefängnisses in Archidona, ein Städtlein ganz in der Nähe des Studentenhauses. Die Einwohner dieser Region sind jedoch mit diesem Entscheid nicht zufrieden und organisierten einen sogenannten Paro; Strassensperren rund um die ganze Region. Das heisst dass das Anreisen und Wegreisen von dort nicht mehr gewährleistet ist.
Trotz allem wagten wir die Busreises nacht Tena, auf Umwegen, denn im momentan sind gewisse Zufahrten nach Tena noch nicht betroffen. Und wir hatten Glück bis kurz vor Tena. Zirka 15 km ausserhalb der Stadt stiessen wir auf die erste Strassenblockade. Trotz versuchten Verhandlungen des Bus Chauffeur mit den Besetzern, konnten wir nicht passieren. Alle mussten aussteigen. Zu Fuss liessen uns die Besetzer durch die Barrikaden passieren. Ein 2 km langer Fussmarsch lag vor uns bis ins nächste Dorf, Napo. Eigentlich war der Marsch kein Problem, aber mit all dem Gepäck war es eine Herausforderung. In Napo hofften wir auf andere Busse oder Taxis. Aber keine Chance. Nach dem Dorf Napo war eine weitere Strassenblockade aufgebaut. Also ging es weiter zu Fuss. Diesmal noch bergauf Richtung Tena. Auch hier liessen sie uns zu Fuss die Barrikaden passieren und auf der anderen Seite stiessen wir gleich auf ein Taxi. Jedoch nur knapp 300m Taxifahrt bot sich weitere Strassenblockade. Auch hier liessen uns trotz allem verhandeln die Besetzer nicht passieren. Also, alles Gepäck wieder ausladen und zu Fuss über die Blockaden. Viele Motorräder warteten auf der anderen Seite der Blockade und boten Hilfe. Jedoch mit dem vielen Gepäck war dies keine Alternative.
Und dann kam doch das Glück noch. Ein selber stecken gebliebener Autofahrer, der eigentlich die entgegengesetzte Richtung fahren wollte, nahm uns mit, zurück von wo er her kam und fuhr uns bis nach Hause vor die Tür.
So wurde die sonst 5 stündige Reise von Quito nach Tena ein 11 stündiges Abenteuer
Erleichtert im Studentenhaus angekommen wartete dann noch ein wunderbares Nachtessen auf uns.
Bienvenidos en la Selva